Zweimal Unterfahrt: Unterbiberger Hofmusik und Christian Muthspiel´s Yodel Group

04Nov11

Kleiner Hinweis auf zwei schöne Highlights in der Unterfahrt kommende Woche: Am Montag, 7. 11. spielt die Unterbiberger Hofmusik plus special guest Jay Ashby & Matthias Schriefl.
Aus der Ankündigung:
Irene Himpsl (akk), Xaver Himpsl (tp), Franz Josef Himpsl (tp), Ludwig Himpsl, (horn,dr), Konrad Sepp (tuba), Jay Ashby (tb, perc), Matthias Schriefl (tp), Seref Dalyanoglu (oud)

Die oberbayerischen Unterbiberger (ausgezeichnet mit dem Tassilo-Preis 2010) um die Familie Himpsl starten auf der Grundlage ihrer Heimatklänge zu wahren Höhenflügen in die vielfältigsten Musiktraditionen der Welt, mit aktueller Haupttendenz in Richtung türkische Musik. Aber nicht als gewaltsames Crossover, sondern stets mit Stil, Witz, unerschöpflicher musikalischer Originalität und uriger Spielfreude. Teil dieses Klangkosmos sind seit Jahren Jazzmusiker, wie der Posaunist Jay Ashby aus den USA, mehrfacher Grammy.Gewinner, und der junge Trompeter Matthias Schriefl (Köln), Überflieger aus dem Allgäu, mit dem WDR-Jazzpreis und dem AZ-Stern ausgezeichnet. Was erwartet den Hörer also heute in der Unterfahrt? Die Website für “Bewegende Musik Ragazzi” schürt die Neugierde wie folgt: “Trompetensoli mit unglaublicher Virtuosität und enormer Spielfreude, aufgeregter Geschwindigkeit und jazztrunken freier Melodik tanzen über der historisch gewachsenen Basis der Ensemblebegleitung.” So ist das, wenn echte Volksmusik auf internationalen Jazz trifft und sich in der Nische “Tradi Mix” breit macht!

Und einen Tag später kommt der Österreicher Christian Muthspiel mit seiner Yodel Group.
Christian Muthspiel (tb, p, electronics) A, Gerald Preinfalk (sax, cl) A, Matthieu Michel (tp, flh) CH, Franck Tortiller (vib) F, Robert Riegler (e-b) A, Bobby Previte (dr) USA

Vom touristischen Blick befreit verändern Jodler ihre Charakteristik. Sie schütteln das Pittoreske, Burleske ab und werden vom akustischen Kuriosum zum Urwüchsigen, Originalen. Jodeln ist daher eine Vokalkunst, die eine ähnliche Funktion erfüllt wie der Flamenco für den Spanier oder das Joiken für den Samen. Sie wurde auch in der Familie Muthspiel gepflegt, vom Vater gesammelt, publiziert, komponiert und mit Chören aufgeführt. Und sie wird nun vom Sohn in einen ungewohnten Zusammenhang gestellt. Christian Muthspiel’s Yodel Group entstand ursprünglich als Auftragsprojekt für das Jazzfestival Saalfelden 2009, wo die Musik auch zum ersten Mal öffentlich zu erleben war. Es war aber schnell klar, dass es bei dem einmaligen Event nicht bleiben würde. Immerhin trafen hier zwei erfahrene Formanarchisten der New Yorker Szene (heute Abend nur ein New Yorker) auf zwei Koryphäen der französisch-schweizerischen Avantgarde und zwei österreichische Freidenker, um sich auf die Suche nach Gemeinsamkeiten jenseits der panatlantischen Stil-klischees zu begeben. Heraus kam ein Kompendium der kulturellen Schnittpunkte, das sich auf der Grundlage vorhandener Melodien aus verschiedenen Distanzen dem Zeichensystem Jodeln nähert. Eine regionale, europäisch geprägte Kultur begegnet hier auf Augenhöhe und selbstbewusst ihrem urbanen, amerikanischen Pendant. Das ist gewagt, gewitzt und auf einer Ebene frech, die die Vorbehalte der Zweifler souverän hinter sich lässt. (Text: Ralf Dombrowski)

Klingt erstmal nicht schlecht, bei Herrn Muthspiel sind leider satte 22 Euro (Nichtmitglieder) fällig, dafür schneidet der Deutschlandfunk mit und wird’s irgendwann versenden.



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